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Führung & HR

6 Tipps, wie Sie Burn on bei Mitarbeitenden vermeiden

Kolleginnen und Kollegen, die immer gestresst und erschöpft sind – aber weiterhin ihre Aufgaben meistern und sogar krank ins Büro kommen: Das beschreibt jene Mitarbeitenden, die kurz vor dem Burn-out stehen. Man nennt diese Krankheit Burn on. Was können Führungskräfte für betroffene Mitarbeitende tun?

​​​​​​​Von: Carola Kleinschmidt

1. Gutes Vorbild sein

Studien zeigen, dass die Führungskraft den Arbeitsstil vorgibt. Wenn der Chef oder die Chefin grenzenlos arbeitet, gilt dies auch im Team als „normal“. Spricht die Führungskraft dagegen offen über eigene Belastungsgrenzen, können sich auch Mitarbeitende dies erlauben.

Alltagspsychologisch lässt sich das einfach erklären: Die Führungskraft steht auf der Karriereleiter weiter oben. Setzt sie die Marke, dass Leistung über alles geht, gibt sie den Beschäftigten auf indirekte Weise zu verstehen: Wer hier weiter kommen will, tut gut daran, keine Belastungsgrenzen zu zeigen.

2. Realistische Ziele setzen

Gerade sehr anpassungsfähige und leistungsbewusste Menschen, neigen dazu, sich zu überforderung, wenn nicht klar ist, wann eine Aufgabe ausreichend gut erfüllt ist.

Führungskräfte können hier Klarheit schaffen, indem sie realistische Ziele vereinbaren und Feedbackschleifen in Projekten fest einplanen, in denen neben den Fortschritten im Projekt auch die Probleme gemeinsam besprochen und gelöst werden. Führungskräfte, die Mitarbeitenden vermitteln, dass ein bisschen mehr immer besser sei, fördern Selbstausbeutung und Burn on sowie Burn out.

3. Leitplankenfunktion einnehmen

Im Gespräch mit Mitarbeitenden sollte eine Frage nicht fehlen: „Was kann ich tun, damit du deine Arbeit gut machen kannst?“

Fast jede Führungskraft würde sagen, dass sie mit dafür verantwortlich ist, dass Prozesse gut laufen. Die genannte Frage macht diese Verantwortung konkret. Sie macht es auch für den Mitarbeitenden leichter anzusprechen, wenn es irgendwo Probleme gibt, bei der die Unterstützung der Führungskraft hilfreich wäre und den Stress reduziert.

4. Gesundheit mitdenken

Führungskräfte, die im Gespräch mit den Mitarbeitenden auch Gesundheitsthemen ansprechen, bekommen ein Gefühl dafür, was jede und jeder im Team braucht, um sich gut einzubringen und zugleich nicht auszulaugen.

5. Pausenkultur leben

„Die Kunst des Ausruhens ist ein Teil der Kunst des Arbeitens“, hat der Schriftsteller John Steinbeck gesagt. Pausen sind Zeiten, in denen man Energie tankt, Emotionen und Erlebtes verarbeitet. Studien der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zeigen, dass kurze Pausen im Tag die Energiebalance stark verbessern. Das gilt für alle Jobs. Team-Kaffeepause, Mittagspause und kurze Pausen zwischendurch sollten alltäglich sein. Führungskräfte, die selbst sichtbar Pause machen, ermuntern auch das Team.

6. Alarmglocken anstellen

Gerade die Netten im Team haben ein gewisses Burn-on-Risiko. Weil sie jede Extraaufgabe annehmen, die Vertretung übernehmen – und nie von sich aus sagen, dass sie seit Wochen am Anschlag arbeiten. Wenn Kolleg:innen krank zur Arbeit kommen, ständig Überstunden machen, auf Pausen verzichten und auch im Urlaub arbeiten – dann sollten Führungskräfte hellhörig werden.

 

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