
Krank sobald der Urlaub kommt – das Poststress-Syndrom
Der Urlaub steht vor der Tür und dann das: Migräne, Infekte, Magenprobleme. Gestressten Menschen passiert dieses Phänomen immer wieder. Diesen Kreislauf nennt man Poststress-Syndrom.
Halb Deutschland ist zur Zeit am Niesen – und das im Sommer. Für diese Jahreszeit leiden ungewöhnlich viele Menschen an Atemwegsinfekten, sowohl an der ansteckende Omikron-Variante des Coronavirus, als auch an anderen grippalen Infekten. Und dann gibt es auch noch das sogenannte Poststress-Syndrom, das einem den Urlaub so richtig verhageln kann.
War ja klar, dass das wieder passiert: Kaum ist der Koffer für den Urlaub gepackt, liegt man auch schon flach. Während andere gut erholt und braungebrannt aus Thailand oder von der Ostsee heimkehren, haben wir die meiste Zeit das Bett gehütet. Warum passiert das immer wieder mir, fragen Sie sich? Tatsächlich trifft es meist dieselben Menschen, die krank werden, wenn der Urlaub vor der Tür steht.
Das hat eine Forschergruppe von der Universität in Trier herausgefunden. Sie befragten rund 1 500 gesunde Probanden und Patienten mit akuten körperlichen oder psychischen Erkrankungen. Das Ergebnis: Gesunde Menschen mit wenigen Stressbelastungen leiden nur sehr selten unter Poststress-Symptomen (2,3 Prozent). Bei den psychisch erkrankten Probanden traten die Symptome bei 20 bis 35 Prozent auf.
Gestresste Menschen werden viermal so oft krank
Zu den häufigsten Beschwerden zählen Infekte, Magenprobleme, Migräne und Sehstörungen. Die Forscher konnten einen direkten Zusammenhang zwischen der Stressbelastung der untersuchten Personen und den Erschöpfungs- und Krankheitssymptomen beobachten. Die Probanden, die Urlaub und Erholung am dringendsten brauchten, hätten am häufigsten unter den Poststress-Symptomen zu leiden. Das Risiko, im Urlaub krank zu werden, ist für Menschen mit viel Stress viermal so hoch wie für nicht gestresste Personen.
Die Wissenschaftler untersuchten auch, warum diese Symptome gerade in den Erholungsphasen zum Ausbruch kommen. Professor Dirk Hellhammer von der Universität Trier erklärt: „Stressbelastung mobilisiert besonders stark den Botenstoff Noradrenalin in unserem zentralen und autonomen Nervensystem. Sind die Anforderungen besonders intensiv und dauerhaft, dann übersteigt der Verbrauch an Noradrenalin die Neusynthese. In Ruhephasen wird dann zu wenig Noradrenalin freigesetzt, und es kommt zu einer Balancestörung von Funktionen im Nerven- und Immunsystem, welche Poststress-Symptome hervorrufen.“
Wege aus dem Post-Stress-Syndrom
Helfen kann hier unter anderem ein durchdachtes Stress- und Pausenmanagement. Entspannungsübungen unterstützen dabei ebenso wie Vermeidung von Stressfaktoren und ein gutes Zeitmanagement. Der beste Stresskiller ist allerdings immer noch Bewegung. Erst im Urlaub mit der Entspannung zu beginnen, ist allerdings zu spät. Am besten ist es, schon Wochen davor kleine Bewegungseinheiten in den Alltag einzubauen und zum Beispiel in der Mittagspause um den Block zu laufen. Dreimal pro Woche 30 Minuten Bewegung sollen unseren Stress merklich mindern.
Wer genau wissen möchte, ob er an den Poststress-Symptomen leidet, kann dies mit einem neu entwickelten Diagnostikverfahren ("Neuropattern") der Trierer Wissenschaftler zuverlässig messen lassen. Sind derartige Symptome und Beschwerden nachweisbar, kann eine Kombination von Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln mit einem Stress- und Pausenmanagement hilfreich sein.
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